Point of no Return 2.Teil

.......sie hatte mich zwar zum sitzen aufgefordert aber erst mal wollte ich nicht die
Stühle durch meine nasse Kleidung in Mitleidenschaft ziehen, noch war ich mit
meinen Gedanken bei etwas gänzlich anderem. Sie machte einen solch starken
Eindruck auf mich das nicht in der Lage war auch nur einen klaren Gedanken zu
fassen. Einerseits wirkte sie so stark und dominant von der Art, aber im gleichen
Moment hatte sie auch wieder eine Angewohnheit, wie ein kleines schüchternes
Mädchen zu wirken.
Ich war jedenfalls total hin und weg von ihrer Erscheinung.

.... Als ich ihm die Handtücher geben wollte, brührten sich wie zufällig unsere
Hände. Sofort begann mir die Haut am ganzen Körper zu prickeln und zu meiner
Verlegenheit merkte ich, wie ich errötete wie ein Schulmädchen.
Was sollte er nun von mir denken? Sicher würde er annehmen, daß mir irgendwelche
unangemessenen Gedanken gekommen waren, - was zumindest in diesem Augenblick
gar nicht der Fall gewesen war.
Ich war ziemlich durcheinander und versuchte seinem Blick auszuweichen, denn er
schien ergründen zu wollen, was mich zum erröten gebracht hatte. Dabei fiel mir
sein nasses Hemd ins Auge. Es mußte wirklich ziemlich heftig geregnet haben, ohne
daß ich es bemerkt hatte.
Ich konnte gar nicht anders, als seine schlanke Gestalt ansehen, - das Hemd, das auf
seiner Haut klebte, die schmalen Hüften in Jeans, die nicht wesentlich trockener
waren als der Rest von ihm. Auch unsere Hände berührten sich noch immer und
ich fühlte, wie mir langsam die Kontrolle über mich entglitt. Etwas hektisch zog ich
meine Hand zurück sagte den ersten dummen Satz, der mir in den Sinn kam.
"Da werden die Handtücher auch nicht mehr viel helfen."
Bei seinem Lächeln wurde das Rot auf meinen Wangen noch intensiver, denn
meine Musterung war ihm offensichtlich nicht entgangen. Es war ihm sicher nichts
Neues, das Frauen so auf ihn reagierten, denn er sah umwerfend gut aus.
Wahrscheinlich war er auf dem Weg zu seiner Freundin hier liegengeblieben,
versuchte ich mich wieder etwas zu beruhigen. Du machst dich nur lächerlich, wenn du
weiter hier stehst und ihn anstarrst, sagte ich mir. Wenn er mich
allerdings noch länger mit diesem Blick ansehen würde, würden meine Knie noch ganz weich werden.
Und dein Herz wahrscheinlich auch, spottete eine kleine Stimme in meinem
Kopf, die mir endlich wieder die Kontrolle über meinen Wortschatz gab.
"Ich fürchte der Tee muß noch etwas warten, denn so nass können sie hier
nicht rumsitzen ohne sich eine Erkältung zu holen."
Na das ging doch ganz gut mit dem Sprechen. Aus der Verwirrung heraus zu
reden bekam ich eigentlich immer ganz gut hin, meistens klang es sogar ganz
vernünftig was ich sagte.
"Meine Tante lebt zwar allein hier, aber irgendwo gibt es Arbeitskleidung
für die Männer, die herkommen um das Schloß instand zu halten. Da ist sicher
was bei, was ihnen paßt. Ich habe mir allerdings nie gemerkt, wo die Sachen
hingelegt werden, fürchte ich."

Als ich an ihm vorbeiging, um eine der alten Lampen vom Tisch zu nehmen,
streifte ich seinen Arm. Wieder überlief mich ein so heftiger Schauer, als hätte
er mich geküßt und am liebsten wäre ich ganz dicht neben ihm stehen
geblieben. Ich war mir sicher, daß er hören konnte wie schnell mein Herz klopfte
und das er mich schrecklich kindisch fand.
"Wenn du magst, kannst du mir beim Suchen helfen."
Mit dem herausgerutschtem "du", verlängerte sich gerade die Liste meiner
Peinlichkeiten. Dabei wußte ich von ihm noch nicht mal seinen Namen.....
 

.....sicherlich war die Verlockung die die Aussicht auf eine warme Tasse Tee auf mich
ausübte nicht gering, doch ihre Äußerung trockene Kleidung für mich zu haben war dann
doch noch größer. Weil trotz Ihrer Anwesenheit und dem mir angebotenem “du“, und
dem schier Ewig dauernden Kontakt unserer Hände, wurde es mir langsam richtig kalt.
Obwohl mich Ihre Blicke beim reinkommen eigentlich auf eine Temperatur hätten
bringen müssen, die meine Kleidung zum dampfen hätte bringen müssen.
Also entweder machte diese Lady sich gerade innerlich total lustig über mich, oder aber
sie schien wirklich etwas Gefallen an mir zu finden, was ich mir aber beim besten Willen
nicht vorstellen konnte. Weil im Beisein dieser Lady kam ich mir total unbedeutend und verloren vor.
Auf dem Weg durch einige Räume dieses Hauses versuchte ich dann ein Gespräch
in Gang zu bringen und erzählte Ihr weswegen ich hier in diesem Landstrich
gestrandet war. Wobei ich schon merkte wie interessiert sie meinen Worten lauschte
ohne mich allerdings auch nur einmal zu unterbrechen. Erst hier merkte ich, mich Ihr
noch überhaupt nicht vorgestellt zu haben, was ich auch sofort mit den Worten:
“Entschuldige aber vor lauter Aufregung habe ich dir noch gar nicht meinen Namen
gesagt, ich bin der Michael“, nachholte. Dieses Lächeln welches ich darauf von Ihr
geschenkt bekam werde ich wohl nie Vergessen.
Jedenfalls war nachdem ich meinen Namen und auch etwas von mir erzählt hatte, die
Stimmung schon viel gelöster und ich merkte wie sie noch etwas mit sich rang um
auch mir einige Fragen zu stellen. Aber zuvor hatten wir erstmal einen kleineren Raum
in einem Seitenflügel des Hauses erreicht, wo in einem alten mit Holzschnitzereien
besetztem Schrank, einige Hosen und Hemden gelagert waren.
Nach einem ausgiebigem Seitenblick in Richtung meiner nassen Klamotten, wohl um
die Größe einzuschätzen, machte Mia sich im Schrank auf die Suche. Nur um kurz
darauf mit den Worten “Diese Sachen sind zwar wohl nicht ganz Dein Stil, aber dafür
entschieden trockener“, wieder darauf aufzutauchen. In der Hand hatte Sie eine Hose
und ein Hemd welche Sie mir mit einem weiteren Lächeln in die Hand drückte. Und bei
diesem Lächeln wünschte ich mir ein weiteres Mal, ihre Gedanken lesen zu können.
“Am besten ich bringe Dich in unser Badezimmer neben der Küche, dort kannst du dich
in Ruhe umziehen.“ Mit diesen Worten brach sie den schier Ewig andauernden
Blickkontakt zu meinem Leidwesen wieder ab, doch die Röte die langsam ihren
Haaransatz erreichte sprach eigentlich schon Bände. Irgendwie schien ich doch gewisse
Emotionen in ihr zu wecken, nur konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie
ich solch eine Lady beeindruckt haben sollte.

Kurz vor der Küche öffnete sie einen anderen Raum der vom knistern eines
kleineren Feuers erhellt wurde. “Wenn du dich umgezogen hast kommst du gerade
eine Tür weiter, ich mache uns jetzt erstmal den Tee fertig.“  Und dann befand ich
mich in einem Badezimmer wie ich es noch nie vorher gesehen hatte. Das Feuer
brannte unter einem ziemlich großen Behälter, der wohl zum erhitzen  des Wassers
diente. Und dann erst die Badewanne, dabei handelte es sich um ein Ungetüm
welches seinen Platz in der Mitte des Raumes hatte. Auf Tatzenartigen Füßen
stehend und mit ausreichendem Platz für bestimmt drei Personen. Ein riesiger
Spiegel an der Wand nahm fast eine Hälfte der Zimmerbreite ein und hätte genausogut
in einem Balletstudio an der Wand hängen können. Und erst der Duft der schwer im
Zimmer lag, es roch nach Tannen und Kräutern sowie einem Hauch des brennenden
Holzes. Der Geruch war so stark, da wurde einem schier schwindelig, wobei es nicht
unangenehm war.
Ich begann mich nach einem ausführlichen Rundblick erstmal von meinem nassen
Hemd zu befreien und zog auch Schuhe und Hose aus. Dann begann ich mich mit
etwas heißem Wasser und einem Waschlappen einzureiben, um die tiefsitzende Kälte
aus meinen Knochen zu vertreiben. Nur als ich mich dann abtrocknen wollte bemerkte
ich die fehlenden Handtücher, diese mußte ich wohl vorhin in der Küche liegen gelassen haben.
Ich hatte kaum bis zu diesem Punkt gedacht, als sich die Tür öffnete und Mia mit den
Tüchern ins Bad platzte. Sie wollte auch etwas sagen, doch bei meinem Anblick schien
sie vergessen zu haben was sie sagen wollte. Stattdessen wechselte sie mit großer
Geschwindigkeit die Gesichtsfarbe, doch auch mir wurde unter diesen Blicken die
mich genauestens taxierten total heiß. Mit einem gestottertem “Dankeschön, die hatte
ich eben schon Vermißt.“ Versuchte ich die etwas komische Situation zu
überbrücken, doch wenn ich ihre Blicke zu deuten versuchte, kam ich zu dem
Schluß sie wollte diese Situation gar nicht so schnell beenden.
Denn selbst als ich direkt vor Ihr stand und die Hand ausstreckte, konnte sie den
Blick nicht von mir nehmen und dieses Lächeln entsprach auch nicht mehr diesem
schüchternen von vorher.
Als ich die Handtücher an mich nehmen wollte, berührten sich unsere Hände und
ich konnte genau sehen wie ein kurzer Schauer über Ihren Körper rollte.
Auch ihrem leicht geöffnetem Mund entsprang ein leises Geräusch, welches
ich aber nicht zuordnen konnte. Die Luft im Raum schien aber seit diesem
Moment mit einer Spannung und Elektrizität angefüllt zu sein, die fast greifbar
schien. Und diese Stimmung hatte auch uns beide ergriffen, ich konnte zwar
eigentlich nur von mir sprechen, aber anhand der Blicke die sie mir zuwarf konnte
ich getrost in der Mehrzahl sprechen. Jedenfalls waren Handtücher und meine
nasse Haut ab diesem Moment absolute Nebensache, denn unsere Blicke und
Gedanken konzentrierten sich nur noch auf einen Punkt in den Augen seines
Gegenüber. Mit Vorsichtigen Bewegungen begann ich mit meiner Hand ihren
Arm hinaufzuwandern und nachdem die Handtücher auf dem Boden lagen
stand sie mir in nichts nach. Ganz langsam bewegten sich unsere beiden Körper
aufeinander zu und ich konnte den Blick nichtmehr von ihren leicht feucht
schimmernden Lippen nehmen, die voll geschwungen und mit einem feuchten
Film überzogen waren. Bei genauerem hinsehen konnte ich sogar erkennen wie
diese leicht am zittern waren, doch ich hatte keinerlei Ahnung ob vor Angst, der
Situation harrend die da jetzt unweigerlich kommen mußte, oder in Erwartung der
Vorfreude. Der Moment bis sich unsere Lippen trafen schien Ewigkeiten eines
Lebens zu verschlingen, doch als es soweit war explodierte die Welt um mich
herum wie in einem nicht endend wollenden Feuerwerk der Emotionen und Gefühle.
Dieser Kuß schien Äonen zu dauern und übertraf alles bisher dagewesene, ich fühlte
mich so stark zu dieser Frau hingezogen
als würden wir uns schon seit Anbeginn der Zeit an kennen......
 

Ende 2.Teil